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Spreewald-Streit: Heimatmuseum Dissen droht das Aus

4. Februar 2025

Das Heimatmuseum Dissen steht vor dem finanziellen Kollaps. Das Amt Burg im Spreewald hat der Gemeinde den Geldhahn abgedreht – trotz eines klaren Urteils des Verwaltungsgerichts Cottbus. Der Streit um die Finanzierung des beliebten Museums eskaliert weiter.

Amt Burg verweigert Gelder trotz Gerichtsurteil

Das sorbisch-wendische Heimatmuseum in Dissen zieht jährlich rund 12.000 Besucher an und gilt als wichtiger kultureller Anker in der Niederlausitz. Doch die Gemeinde Dissen-Striesow kann die Personalkosten nicht mehr allein stemmen. Schuld daran ist eine umstrittene Entscheidung des Amtes Burg: Mit einem bürokratischen Trick wurde das Museum rückwirkend aus dem Tourismus-Etat gestrichen. Dadurch musste die kleine Gemeinde plötzlich allein für die Kosten aufkommen – eine untragbare Belastung.

Die Gemeinde zog vor Gericht – und gewann. Das Verwaltungsgericht Cottbus urteilte, dass das Amt Burg die Gelder weiterzahlen muss. Doch statt sich an das Urteil zu halten, sucht die Verwaltung nach neuen Wegen, um die Zahlungen zu verweigern. Nun sollen die Haushalte der letzten vier Jahre rückwirkend geändert werden, um die Gemeinde weiter unter Druck zu setzen.

Museum vor dem Aus: Kürzungen unausweichlich

Für das Museum in Dissen hat die Entwicklung drastische Folgen. Die Gemeinde überlegt, die Museumsleitung ab Mitte 2025 nicht neu zu besetzen, Öffnungszeiten zu kürzen und das Angebot für Schulklassen einzuschränken. Trotzdem sind die finanziellen Engpässe nicht auszugleichen. Ohne die ausstehenden Zuschüsse droht ein massiver Qualitätsverlust – oder gar das Aus.

Politisches Taktieren auf dem Rücken der Kultur?

Die Situation ist verfahren. Obwohl das Verwaltungsgericht eine klare Entscheidung getroffen hat, bleibt das Amt Burg bei seinem Kurs. Die Gemeinde Dissen hat erneut Widerspruch eingelegt – doch eine Entscheidung wird erst im Frühjahr erwartet. Bürgermeister Nico Jarick warnt: Wenn das Museum schließen muss, leidet nicht nur die sorbisch-wendische Kultur, sondern auch der Tourismus in der gesamten Region.

Die Frage bleibt: Wird das Amt Burg das Museum weiter aushungern – oder gibt es doch noch eine Lösung für den drohenden Kultur-Kahlschlag?

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