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Radweg am Senftenberger See: Sperrung bleibt vorerst bestehen

6. März 2025


Sanierungsarbeiten für rutschgefährdete Kippenfläche in Niemtsch geplant

Seit mittlerweile sechs Jahren ist ein Teil des beliebten Senftenberger See-Rundwegs gesperrt. Grund ist eine unsanierte Tagebau-Kippenfläche, die als geotechnisch unsicher gilt. Jetzt steht fest: Die Sanierung könnte Ende 2026 starten. Bis dahin müssen Radfahrer weiter auf eine Umleitung ausweichen.

Warum ist der Radweg am Senftenberger See gesperrt?

Die Sperrung betrifft ein rund 600 Meter langes Teilstück zwischen den Niemtscher Grundstücken und dem Seeufer. Bereits seit Mai 2019 verhindern Bauzäune und Verbotsschilder die Durchfahrt. Doch viele Radfahrer ignorieren die Absperrungen – was lebensgefährlich sein kann.

Der Grund: Der Weg verläuft auf einer Pflugkippe des ehemaligen Tagebaus Niemtsch. Diese ist nicht gesichert und könnte ins Rutschen geraten. Eine solche Bewegung könne bereits durch das Gewicht eines einzelnen Radfahrers ausgelöst werden, so die Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau-Verwaltungsgesellschaft (LMBV).

Wann beginnt die Sanierung des Radwegs?

Die LMBV plant, die Kippenfläche mit Rütteldruck- und Rüttelstopfverdichtung zu stabilisieren. Dabei wird der Untergrund mit Kies und Schotter verstärkt – bis zu einer Tiefe von 60 Metern. Der Baustart hängt jedoch noch von Genehmigungen ab. Frühestens Ende 2026 könnte es losgehen.

Bis dahin müssen sich Radfahrer und Spaziergänger mit der aktuellen Umleitung über die Dorfstraße begnügen. Ob der ursprüngliche Radweg nach der Sanierung in seiner jetzigen Form erhalten bleibt, ist noch offen. Die LMBV versichert jedoch, dass die Strecke auf jeden Fall wiederhergestellt wird.

Welche Belastungen kommen auf die Anwohner zu?

Die geplanten Arbeiten werden spürbare Auswirkungen für die Einwohner von Niemtsch haben:

  • Lärm und Erschütterungen: Besonders während der Verdichtungsarbeiten werden Schwingungen an Gebäuden erwartet.
  • Lkw-Verkehr: Baumaterial muss zur Baustelle transportiert werden, wodurch es zu mehr Schwerlastverkehr im Ort kommen könnte.
  • Begrenzte Arbeitszeiten: Um die Belastungen zu minimieren, sollen die Arbeiten wochentags zwischen 10 und 18 Uhr stattfinden.

Vorab sollen alle betroffenen Gebäude begutachtet und mit Messpunkten ausgestattet werden, um mögliche Schäden zu dokumentieren.

Auch die Senftenberger See-Insel soll saniert werden

Neben der Kippenfläche steht noch eine weitere Baustelle im Fokus: die 250 Hektar große Insel im Senftenberger See. Dort gab es bereits 2018 eine Inselrutschung, die erste Sanierungsarbeiten nach sich zog. Die LMBV plant, die Stabilisierung der Insel weiterzuführen.

Für Besucher und Radfahrer bedeutet das: Der Senftenberger See bleibt weiter in Bewegung – im wahrsten Sinne des Wortes.


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